Breitenbach  
2014 
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Breitenbach - Echo Nr.18

1. Donnerstag. Guten Morgen. Es geht los. Heute abend ist Schluß. Genauer, heute abend ist Abschlussabend. Deshalb bitte früh aufstehen und präparieren.

2. Küchendienst: Die Frauen waren verantwortlich für die Armut im Alter Rembrandts. Nach einem nicht mehr zeitgemäßen Weltbild sollten Frauen früher hauptsächlich in der Küche arbeiten. Weil wir zeitgemäß sind, dürfen bei uns vorwiegend Männer/ Jungen in der Küche arbeiten. Das ist diesmal Zimmer Fünf, ursprünglich Zimmer Acht bzw. der Rest davon, also Charlie, Kilian und Minimaxx.

3. Gestern ist heute noch nicht vorbei. Wir haben was gemacht. Wir sind mit drei Bussen nach Berchtesgaden gefahren und haben Salz gesehen, geschmeckt, verstanden. Viel wichtiger als Jenes, sind jedoch Ereignisse und Begebenheiten, die drumherum passieren. Es gibt eine Geschichte, die erklärt, warum Gastonk Gastonk heißt, aber an diesem Tag kam eine hinzu, die nachträglich beweist, dass Gastonk seinen Namen zu Recht erhielt. Es war nicht in einer lauen Sommernacht, in Mitten der Prärie, sondern es war an einem ganz normalen Tag – insofern Tage in Breitenbach normal sind – auf dem Weg hin und zurück, zu unserem Tagesausflug. Der Bus bewegte sich in angemessener, gemächlicher Geschwindigkeit über die vorzugsweise asphaltierte Ebene, soweit es nicht bergauf oder bergab geht, was in Gebirgen aber durchaus häufiger der Fall ist. Die Stimmung im Bus war ausgelassen, Kinder schauten von links nach recht und von rechts nach links, velwechsern beides nicht, schauen von oben nach unten und unten nach oben. Sie bewegen die Lippen zum Takt der Musik, die durch die eingebauten Lautsprecher dringt. Der Fahrer, in unserem Falle Gastonk, konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Straße und der zweite Betreuer sorgte dafür, dass die Lippen der Kinder sich nicht schlossen. Auf einmal wie aus dem Nichts, entdeckte jemand an der Straßenseite um Hilfe bittende Gestalten am Straßenrand, die sich nachträglich als Menschen in Not herauskristallisierten. Weil Gastonk Engel von zu Hause kennt, schließlich hat er ja drei, handelte er entsprechend, wechselte von 2014 nach 2004 oder 2011 und erschien den Darbenden als gelber Engel. Geistesgegenwärtig hielt er das sich in entsprechender Geschwindigkeit befindliche Fahrzeug an und bot die darin verstauten Utensilien zur Rettung an. Die auf Hilfe angewiesenen und denen letztlich geholfen werden konnte, werden diesen Tag nie vergessen und flüsterten mit einem ergebenen Hauchen: Danke, Gastonk. Denn ein Gastonk ist ein Butler. Ein Butler dient. Unser Butler diente Menschen in Not und erhält deshalb seinen Namen zu Recht. In Bertechesgaden durften dann die Innovationen der letzten Jahre bestaunt werden, allerdings nur kurz, denn der Besuch war dem Staatsbesuch entsprechend minutiös getaktet. Stehen, Anziehen, Zuhören – weiter – Rutschen, Zuhören – weiter – Fragen gibt es nicht, ist ja alles gut erklärt. Dennoch durften unsere Kids dem Geheimnis von Schneewittchen auf den Grund gehen. Nicht umsonst heißt es ja hinter den sieben Bergen. Denn im Berg befindet sich der Spiegelsee, zu dem der Zauberspiegel aus besagtem Märchen wurde, nach die eitle Königin an ihrer Schönheit zerbrach. Zudem ist es nicht erlaubt, Dieter zu klonen, und alle fünf Meter einen Dieter zu postieren, der Fotos macht, die dann auch noch gekauft werden sollen. Trotz der intensiven Töne hat es vor allem eines bereitet: Freude. Die Kinder sind schlauer und der Welt wurde geholfen. Am Hause wieder angelangt, begingen die Kinder das Abendbrot und warfen sich danach in die Schalen, die der Tischdienst dummerweise abräumte, sodass die Schalen wieder herausgeholt wurden. Es öffnete am Abend nämlich zum letzten Mal in diesem Jahr das Breitenbacher Spielcasino seine Pforten und brachte die Kids um ihr heißt Ersehntes. Dann Bett- Ende.

4. Heute steht der ganze Tag im Zeichen des Abschlussabends. Obwohl es der traurigste Tag der ganzen Fahrt ist, wird uns doch bewusst, dass alles einmal zu Ende geht, ist es auch das unumstrittene Highlight der ganzen Fahrt. Es gibt Ehrungen, Spiele, Gewinner, Fantastisches, Unglaubliches, Unerreichtes, Wahnsinniges und es gibt die Wahl, in der Helden geboren werden: Die Wahl zum Mr. Breitenbach. Im Laufe des Tages werden wir nochmals Turniere anbieten, um euch vorzubereiten und zu testen. Dann wird das Haus für den Abend der glorreichen Helden vorbereitet, indem bereits Dreck gesucht und gefunden wird. Alles wirklich Alles muss bereit sein für den Abend der Gladiatoren. Deshalb bekommt ihr eine entsprechende Zeit mit Euch und den entsprechenden Betreuern, eure Muskeln zu stählen, euren Geist zu reinigen, eure Kreativität fließen zu lassen, um einen würdigen Kandidaten zu küren. Alles, was ihr in den vergangenen drei Wochen erlebt und gelebt habt, steuerte nur auf den Abschlussabend hin und gipfelt in der Wahl zum Mr. Breitenbach. Wer kann was am Besten, am Schlaustem, am Lustigsten, welcher von Euch tritt und ruft die segenbringenden Worte: Ich werde Mr. Breitenbach, weil … Aber ihr müsst euch nicht nur gegen Euch durchsetzten, sondern ihr müsst es auch mit einem der Unseren aufnehmen. Der Betreuerkandidat wurde in einem geheimen, mysteriösen und traditionsträchtigen Verfahren bereits vor Monaten gewählt und bereitet sich seitdem auf diesen Abend vor. Unter asketischen Umständen sowie unter Qualen und nach einer unermesslichen Leidenszeit, wird er heute Abend zeigen, was es bedeutet, die Wahl des Mr. Breitenbach zu gewinnen. Denn das Einzige, was in Äonen von Jahren noch in Erinnerung bleibt, ist der Kampf, die Leidenschaft, die Geschichte und schließlich der Sieger der Wahl zum Mr. Breitenbach. Er wird das Gesicht dieser Freizeit werden, auf ewig verbunden und niemals wieder getilgt, es wird lauten Mr. Breitenbach X aus dem Jahr 2014. Die Bilder des Siegers werden sich in das Gedächtnis Aller einbrennen und Ruhm noch lange nachtragen, auch wenn die Freizeit bereits zu verblassen scheint. Es gibt nur einen, echten, wahren Titel: Mr. Breitenbach 2014.

5. Ein kleiner Nachtrag zu Vorgestern, weil es heute einfach besser passt. Wie es gehen könnte, sich den Titel zu schnappen, zeigte bereits die Gruppe um Denise, Poppi, Timo und Charlie. Obwohl der Wettkampf – die Rallye – bereits beendet, ließen sie ihrer Phantasie freien Lauf und bauten ein Kroko dil. Klasse Jungs, so etwas muss es geben, Einsatz, das Erreichen, was niemand bisher Erreichte, das I-Tüpfelchen bringen, das bringt uns weiter.

6. Zeit muss sein, auch Einsatz zu loben, den Betreuer immer wieder zeigen. Noch vor dem Casino nach dem Abendbrot, taten sich dort Masi, Nico, Rene und abschließend auch Peter hervor. Wir haben den Kindern bei einer Aufgabe mal abverlangt, ein Din-A4-Blatt zu falten. Die Besagten mussten nun Ähnliches tun. Allerdings nicht im warmen Haus, sondern in der Kälte und Nässe und Match auf der Wiese, außerdem war es kein Papier, sondern Plastik, nicht Din-A4 groß, sondern mehrere tausend Din-A4 groß, nicht 80 g leicht, sondern 80 kg schwer. Riesen Dank für den Einsatz Jungs, die in Rekordtempo danach schon wieder geschniegelt und gestriegelt einsatzbereit für das Casino waren.

7. Die Welt darf schon sehr lange Zeit einen Gast begrüßen, den sie nicht missen möchte, bereiste er doch fast jedes Fleckchen auf ihr. Nun jährt sich wieder der Tag seiner Geburt und an dieser Stelle sei Dieter in unserer Mitte der Ehrentag gegönnt, an dem die Mutter Natur einen ihrer besten Tage und ihn uns schenkt. Dieter, wir gratulieren dir.

Euer Lieschen